Das Eigenheim als sinnvolles Investment?

Redaktion

Steigende Immobilien- und Grundstückspreise sind keine Seltenheit mehr. Seit Ende 2020 steigen die Immobilienpreise um zweistellige Prozentbeträge und eine Stagnation ist nicht in Sichtweite. Besonders stark betroffen sind die Ballungszentren und Speckgürtel der größeren Städte. Jedoch erlebt auch das Umland einen immensen Aufschwung.

Steigende Grundstückspreise

Schattenseite dieser Entwicklung ist allerdings, dass die Baugründe immer knapper und somit teurer werden. Besonders gefragt sind derzeit ländliche Gegenden mit guter Verkehrsanbindung. Eine anhaltende Stadtflucht ist vor allem in der Wiener Stadtumgebung spürbar. Verstärkt wurde dieser Effekt nicht zuletzt durch die Corona-Krise. Niedrige Zinsen tragen dazu bei, dass viele Österreicher ihr Geld lieber in Immobilien anlegen, statt es auf der Bank zu lagern.

Kaufen statt mieten: geht die Rechnung auf?

Diese Frage muss jeder für sich selbst entscheiden, doch markttechnische Trendanalysen ergeben: immer mehr junge Familien sind auf der Suche nach Einfamilienhäusern, nicht zuletzt aufgrund der günstigen Finanzierungshilfen und Geldanlagesicherheit. Hinzu kommt, dass die Angst steigt, sich in den kommenden Jahren keine eigene Immobilie mehr leisten zu können – und bevor das Geld auf der Bank angelegt wird, wird es lieber in ein Eigenheim investiert.

Jedoch ist es mit einem einmaligen Kaufpreis nicht getan, auch ein Eigenheim will und muss gepflegt werden, genauso wie ein Auto oder Haustier. Es kommen auf den Eigentümer einige Aufwendungen zu, wie beispielsweise die Betriebskosten, die Aufwendungen für Gemeinschaftsanlagen, die Verwaltungskosten, die Erhaltungs- sowie Verbesserungsarbeitenkosten, Versicherungen oder auch Rücklagen.

Die Kosten für eine Instandhaltung sind unbedingt zu beachten, da diese besonders bei älteren Gebäuden schnell in die Höhe schießen können. Jedoch nicht nur im Innenraum bzw. Wohnraum, sondern auch an der Außenfassade können Kosten entstehen. Die gängigsten zu befürchtenden oder einzukalkulierenden Kosten setzen sich aus den Außenfassadenarbeiten wie beispielsweise Dach, Fassade oder auch Außenfenster zusammen. Im Innenraum hingegen können Kosten für Renovierungsarbeiten, Verschönerungen oder gar auch Ver- und Entsorgungsleitungen anfallen. Zu diesen Kosten zählen allgemein auch die Kosten von Reparaturen an sogenannten „Gemeinschaftsanlagen“ wie Beispielsweise gemeinsam genutzte Objekte (z.B. Wärmeversorgungsanlagen, Grünanlagen, Waschküchen oder auch Aufzüge). Hierbei ist zu beachten, dass man sich auch bei einer Neuanschaffung kostentechnisch beteiligen muss, falls sich eine Reparatur als nicht mehr wirtschaftlich herausstellt.

Jedoch nicht nur Reparatur- und Instandhaltungskosten sind bei einer Eigenkapitalanlage einzuberechnen. Auch sieht es der Gesetzgeber vor, dass ein Wohnraumeigentümer eine vorsorgliche Rücklage für etwaige zukünftige Aufwendungen aufbaut. Diese Rücklage richtet sich nach der zu erwartenden Aufwendungshöhe für Renovierungs- oder Instandhaltungsarbeiten an der Immobilie.

Am besten lassen Sie sich vor Kauf oder Verkauf der eigenen 4 Wände von einem Immobilienprofi beraten. So können Kosten vermieden werden, die vielleicht beim gewünschten Kaufobjekt in den nächsten Jahren anfallen würden. Und nicht verzagen: Wenn die Wohnung oder das Haus doch zum Fass ohne Boden wird, lässt sich mittels professioneller Beratung durch Makler, Immobilienberater und Co. meist eine Lösung finden.