Ungefähr zwei Drittel aller Menschen in Mitteleuropa sehen schlecht und müssen eine Brille oder Kontaktlinsen tragen. Manche Experten machen dafür die vermehrte Bildschirmarbeit verantwortlich. Das lange Sitzen im Büro ist jedoch nicht nur schlecht für das Sehorgan, auch andere Körperregionen sind in Mitleidenschaft gezogen. Das Dauersitzen belastet den Rücken sehr, viele klagen über Verspannungen und Schmerzen. Die Arbeitswelt hat sich in den letzten Jahrzehnten entscheidend gewandelt. Man sollte den modernen Trends jedoch nicht nur bei den neuesten technischen Errungenschaften folgen, sondern auch bei der Büroeinrichtung auf die modernen Erkenntnisse der Wissenschaft setzen.
Licht am Arbeitsplatz
Ein heikler Punkt im Büro ist die Beleuchtung. Einige Kollegen möchten es hell und drehen sofort nach ihrem Arbeitsbeginn sämtliche Beleuchtungskörper auf, andere wiederum haben es lieber dunkel. Für die Augen ist Tageslicht optimal – allerdings kommt es auf die Ausrichtung des Bildschirms zur Lichtquelle an. Auf keinen Fall sollte man den Schreibtisch so stellen, dass die Sonne direkt auf den Bildschirm fällt. Dann kommt es nämlich zu einer Spiegelung und das Auge muss sich extrem anstrengend. Ebenso wenig empfehlenswert ist, den Büroarbeitsplatz so einzurichten, dass man dem Fenster gegenüber sitzt. Dann werden die Mitarbeiter nämlich direkt geblendet. Im Idealfall steht der Schreibtisch parallel zum Fenster. Nicht jeder hat die Möglichkeit, nach Hause zu gehen, bevor die Sonne untergeht. Daher sind künstliche Lichtquellen notwendig. Auch hier ist die Reflexion am Bildschirm unbedingt zu vermeiden. Gut bewährt haben sich Schreibtischlampen mit einer schwenkbaren Lichtquelle. So kann man den Lichteinfall individuell steuern. Als Leuchtkörper sind Tageslicht- oder Vollspektrumlampen zu empfehlen. Sie strahlen natürlich wirkendes Licht aus und orientieren sich in ihrer Stärke am Tageslicht.
Wichtige Tipps zur Bildschirmwahl
Was die Augengesundheit betrifft, ist der Bildschirm das wichtigste Arbeitsutensil. Wenn man bereits schlecht sieht und Monatslinsen wie die Purevision 2 oder eine Brille verwendet, ist ein passender Monitor ebenso wichtig wie wenn man keinen Sehbehelf benötigt. Moderne Monitore lassen sich individuell an die Bedürfnisse der Mitarbeiter anpassen. So kann man über ein spezielles Menü in den Einstellungen des Computers die Helligkeit und den Kontrast festlegen. Wichtig ist auch die Platzierung des Bildschirms auf dem Schreibtisch:
- Bei einem großen Monitor mit 24 Zoll Bildfläche soll der Abstand rund 90 Zentimeter betragen
- Bei kleineren Bildschirmen mit bis zu 19 Zoll rund 70 Zentimeter
- Bildschirm muss so aufgestellt werden, dass man während des Arbeitens gerade davor sitzt
- Wenn man gerade auf den Bildschirm blickt, sollte sich der obere Rand des Monitors unter den Augen befinden
Einige technisch ausgeklügelte Monitore haben einen verstellbaren Standfuß. Damit kann man den Bildschirm an die Größe des jeweiligen Mitarbeiters individuell anpassen. Diese Möglichkeit fehlt, wenn man einen Laptop nutzt. Allerdings gibt es dafür spezielle Erhöhungen, die das Gerät in die perfekte Position bringen.
Für regelmäßige Pausen sorgen
Nicht nur die optimale Büroeinrichtung sorgt dafür, dem angestrengten Sehorgan Erleichterung zu verschaffen. Jeder einzelne – egal ob bereits fehlsichtig oder nicht – kann dazu beitragen. Gymnastik tut nicht nur dem gesamten Körper bei Büroarbeit gut, auch die Augen können einen Ausgleich gut vertragen. Zu Problemen kommt es, weil man im Büro permanent auf Objekte in der Nähe fokussiert. Bis zu 30.000 Mal pro Tag wechselt der Blick zwischen Papieren auf dem Schreibtisch, der Tastatur, Maus und dem Bildschirm. Das Sehorgan und der für die Fokussierung zuständige Ziliarmuskel werden überanstrengt. Als ganz einfache Maßnahme, um Augenproblemen im Büro vorzubeugen ist der regelmäßige Blick in die Ferne zu empfehlen. Egal ob man aus dem Fenster oder auf ein Bild an einer entfernten Wand blickt, dabei muss sich der Ziliarmuskel nicht so stark zusammenziehen und kann entspannen. Auch die trockene Raumluft führt zu Beschwerden. Wer an Jucken und Brennen in den Augen leidet, sollte Augentropfen im Büro aufbewahren und das Sehorgan damit regelmäßig befeuchten. Außerdem lohnt es sich, regelmäßig die Fenster vollständig zu öffnen und frische Luft hereinzulassen. Im Winter, wenn die Heizung die Raumluft zusätzlich austrocknet, schaffen Luftbefeuchter Abhilfe. Das Auge trocknet während der Bildschirmarbeit auch aus, weil der Lidschlag während der Fokussierung auf den Monitor um bis zu 40 Prozent reduziert wird. Das Schließen des Auges ist jedoch wichtig, um den Sehkörper immer wieder mit Tränenflüssigkeit zu überziehen.
Fazit
Es ist gar nicht so schwer, ein Büro augenfreundlich zu gestalten. Wer an schmerzenden, brennenden und juckenden Augen leidet, kann sich deutlich schlechter konzentrieren. Die Buchstaben verschwimmen und es kommt vermehrt zu Kopfschmerzen. Der richtige Lichteinfall trägt maßgeblich zur Verbesserung der Situation bei. Egal ob Sonnenlicht oder künstliche Beleuchtung, auf keinen Fall dürfen die Lichtstrahlen direkt auf den Bildschirm einfallen und den Mitarbeiter blenden. Auch die Ausrichtung des Bildschirms auf dem Schreibtisch ist für die Augengesundheit relevant. Wer regelmäßige Pausen einlegt und Objekte in der Ferne ansieht, kann den Augen zwischendurch auch an stressigen Arbeitstagen etwas Gutes tun.