In Unternehmen geht es darum, Prozesse permanent zu optimieren. Damit das gelingt, braucht es genaue Kenntnisse darüber, wie viel Zeit einzelne Abläufe in Anspruch nehmen und wo Verbesserungspotenzial liegt. Hier kommen Arbeitszeitstudien ins Spiel, die genau diese Bereiche unter die Lupe nehmen und Unternehmen so den Weg zum angestrebten Wachstum ebnen. Wie Arbeitszeitstudien ablaufen, welche Vorteile sie mit sich bringen und wie Unternehmen sie am besten implementieren, zeigt dieser Artikel.
Wissen, wie lange Prozesse dauern
Für jedes Unternehmen ist es entscheidend, zu ermitteln, welche Potenziale bislang nicht voll ausgeschöpft wurden. Meistens geht es dabei um Verbesserungen im Zeitmanagement, das in verschiedenen Branchen noch Luft nach oben hat. Zwei wichtige Parameter dabei: die Sollzeit und die Ist-Zeit.
Beide Parameter stehen im Zentrum bei Zeitaufnahmen nach REFA. Bei dieser Methode helfen qualifizierte Fachkräfte den Unternehmen dabei, erfolgreich an beiden Stellschrauben zu drehen. Zunächst geht es um die Ermittlung der Ist-Zeit, die besonders in der Produktion essenziell ist, um Abläufe später optimieren zu können. Das Ziel der Arbeitszeitstudie ist es also herauszufinden, wie lange Mitarbeiter für Aufgaben wie die Fertigung von Teilen benötigen. Darauf aufbauend lassen sich Anhaltspunkte für Verbesserungen finden, die das Unternehmen anschließend durch Maßnahmen in die Tat umsetzt.
Warum Zeitstudien ungenutztes Potenzial freilegen
Was etwas abstrakt klingt, lässt sich mit einfachen Beispielen veranschaulichen. In der Produktion kommt es häufig zu Unterschieden bei der zeitlichen Bewältigung von einzelnen Arbeitsschritten durch verschiedene Mitarbeiter. Für das Unternehmen ist es hierbei wichtig, die Schritte möglichst auf das höchste Level zu bringen, um die Produktionsgeschwindigkeit zu steigern. Das gelingt nur, wenn eine Arbeitszeitstudie dieses höchste Level durch Messungen herausfindet und fortan als Standard definiert.
Die Vorteile für das Unternehmen liegen deshalb auf der Hand: Es gelingt, ineffiziente Prozesse auszumerzen und stets am Maximum zu arbeiten. So können Betriebe Mitarbeiter, die länger für die Schritte brauchen, gezielter schulen und dadurch ihre Leistungsfähigkeit verbessern. Doch nicht nur in Bezug auf die Mitarbeiter legen die Studien bislang ungenutztes Potenzial frei. Oftmals wird erst dadurch deutlich, dass es Investitionen in neue Techniken braucht, um sich gegen die Konkurrenz behaupten zu können.
Profiteure auf mehreren Ebenen
Das soll allerdings nicht den Eindruck erwecken, dass ausschließlich das Unternehmen seine Gewinne maximiert und so zum Bruttoinlandsprodukt des Landes beiträgt. Tatsächlich profitieren auch die Mitarbeiter davon, da die Optimierung der Prozesse bei richtiger Anwendung bessere Arbeitsbedingungen bedeutet. Außerdem steigt die Wertschätzung für die Arbeit der Angestellten, da klarer ist, welcher Aufwand mit den jeweiligen Aufgaben verbunden ist.
Die Liste der Vorteile geht sogar noch weiter: Wenn Unternehmen die Arbeitszeit optimieren, fallen Leerläufe weg, die vorher möglicherweise für Langeweile gesorgt haben. Dadurch entsteht ein sinnstiftendes Umfeld, das klare Ziele vorgibt und deren Erreichen entsprechend belohnt. Eventuell steht am Ende der Arbeitszeitstudie auch das gegenteilige Ergebnis, das Maßnahmen in die andere Richtung erforderlich macht.
Mitarbeiter, die nicht gänzlich ausgelastet und damit unterfordert sind, könnten etwa Aufgaben ihrer überforderten Kollegen übernehmen. Das verbessert das Betriebsklima durch fairere Aufgabenverteilung und stärkt den internen Zusammenhalt. Unter dem Strich bringt eine Arbeitszeitstudie damit zahlreiche Vorteile für Unternehmen, indem sie Auskunft darüber gibt, wie sich die wertvolle Ressource Zeit optimal nutzen lässt.