Was ist ein Zinsswap?

Redaktion

Was ist ein Zinsswap? Diese Frage stellen sich viele potenzielle Anleger vor den Verhandlungen mit der Bank oder dem Finanzdienstleister. Zinsswaps finden in den modernen Beratungen für Finanzen vielerlei Verwendung. Zum einen dienen sie der Risikoabsicherung und zum anderen finden sie Verwendung in der spekulativen Anlage.

Wie funktioniert ein Zinsswap zwischen Vertragspartnern?

Im Gegensatz zu Aktien oder Fonds ist ein Zinsswap nicht genau festgeschrieben und unterfällt deutlich weniger Regeln und Aufsicht. Die grundsätzlichen Regeln finden sich in den Bestimmungen der International Swaps and Derivations Association. Die vertraglichen Inhalte des jeweiligen Swaps bestimmen sich aus den vertraglichen Vereinbarungen der Vertragspartner. Was ist ein Zinsswap? Die Funktionsweise beruht auf den Entwicklungen der Zinssätze. Zwei (oder mehrere Vertragsparteien) vereinbaren die Zahlung eines bestimmten variablen oder festen Zinswertes auf eine bestimmte Summe, den Nennwert. Die Vertragspartner können unterschiedliche Nennwerte haben. Um Problemen durch Währungsunterschiede der Vertragspartner vorzubeugen, zahlen die Vertragspartner nur die Differenz zwischen den Nennwerten. Der Tausch verläuft im Regelfall zwischen einem vorher festgelegten, also fixen Zinssatz und einem variablen Marktzinssatz. Dafür kommt beispielsweise der EURIBOR oder der LIBOR infrage.

Welche Varianten gibt es im Bereich Zinsswap?

Wesentliche Unterschiede liegen in der zeitlichen Befristung des Swaps. Die Zeiträume können wenige Monate bis zu einigen Jahren betragen. Folgende weitere Arten des Swapgeschäftes gibt es:

  • beide Vertragspartner schließen den Vertrag auf variable Zinssätze
  • tagesaktuelle Zinssätze tauschen mit variablen Zinssätzen
  • Swaps mit Währungsunterschieden
  • Zahlung eines Swaps zum Festzins gegen Koppelsatz aus mehreren Währungen

Im Resultat unterscheiden sich die Swapgeschäfte auch in ihrem Risikopotenzial. Eine weitere Möglichkeit sind Swap Options. Hierbei setzt der Investor auf das Verhalten eines Zinssatzes in einem bestimmten Zeitraum und „wettet“ auf Verlust oder Gewinn. Besonders häufig sichern sich Unternehmen mit einem Zinsswap einen festen Zinssatz für eine Investition, um die Investition realistisch kalkulieren zu können.

Was hat ein Zinsswap für Risiken und Vorteile?

Was ist ein Zinsswap? Zur Beantwortung dieser Frage gehört auch die Betrachtung der Risiken, wie bei Aktien & Börse überhaupt. Die Annäherung mit einem Beispiel ist hier sinnvoll. Unternehmen A nimmt ein Darlehen in einer Summe von 1 Million Euro bei der Bank auf. Vertraglich legen sie den marktorientierten variablen Zinssatz fest. Damit muss das Unternehmen auch steigende Zinsen in Kauf nehmen. A schließt aber mit Unternehmen B einen Zinsswap-Rahmenvertrag. Darin verpflichtet es sich, an B Geld in Höhe eines festen Zinssatzes zu zahlen. Dafür zahlt B den marktorientierten Zinssatz an A. Damit deckt A die Zahlungsverpflichtungen gegenüber der Bank. Das größte Risiko ist hier die negative Entwicklung des Zinssatzes. Fallen die Zinsen, zahlt A trotzdem den festen Zinssatz an B. B hat hier den Vorteil, dass er mehr erhält, als der Marktzins vorgibt. Zinsswaps sind nicht ohne Risiko, aber ein geeignetes Mittel der Absicherung und Vorsorge.