Seit jeher wird Zirbenholz wegen seines Dufts für die Einrichtung von Stuben und Schlafzimmern verwendet. Doch an der Zirbe scheiden sich die Geister: Die einen halten das Weichholz der Zirbelkiefer für ein esoterisches Wundermittel und die anderen finden den rustikalen Charme altmodisch und gestrig. Was ist nun die Wahrheit? Eine Spurensuche.
Die Zirbe gilt als „die Königin der Alpen“
Zirbenholz – heimisch, modern und mit Zusatzwirkung. So kennen die meisten Menschen den Werkstoff. Was die wenigsten wissen: Ursprünglich kommt die Zirbe aus Sibirien, erst im Laufe der letzten Eiszeit fand das Holz den Weg ins Alpenland. Durch ihre Herkunft ist die Zirbe robust und an rohe Bedingungen gewöhnt, das machte sie schon vor langer Zeit zu einem beliebten Holz für die Möbelherstellung.
Jahrhunderte hat die aus der Familie der Kiefern stammenden Pflanze eine feste Tradition in unseren Breiten: In alten Bergbauernstuben ist sie großflächig verbaut, früher wurden die Früchte der Zirbe auch gern als Nahrungsmittel verwendet.
Eine Menge Sagen und Geschichten ranken sich um das Gehölz, vor allem im Tiroler und Salzburger Raum – so macht das „Innsbrucker Pechmandl“ mit dem Harz von Zirbenbäumen schon vor Jahrhunderten Kinder müde und sorgte für guten Schlaf. Unsere Vorfahren wussten um die Wirkung des Baumes bestens Bescheid – über die Jahre geriet das Wissen allerdings in Vergessenheit.
Alte Tradition neu aufgelebt
Erst in den letzten Jahren erlebt das Zirbenholz eine Renaissance – für die Vertäfelung, Herstellung von Möbeln, kleiner Produkte und die Produktion von Zirbenbetten. Ausgelöst durch eine 2003 erschienene Studie, die den positiven Gesundheitseffekt auf den Schlaf betonte, rückte das alte Holz in den Fokus der Aufmerksamkeit. Die Studie wurde in der Zwischenzeit oft hinterfragt und Beobachter kritisieren den Run auf allerlei Zirbenprodukte.
Der Tischler und Geschäftsführer Christian Leidinger von DIE KOJE relativiert: „Es riecht einfach extrem gut. Gefühlt macht die Zirbe mit mir viel. Und es ist mir wichtig, in einem Bett aus unbehandeltem Holz zu schlafen.“ Dass die ätherischen Öle im Zirbenholz einen ganz besonderen Duft verbreiten, ist unbestritten – ganz unabhängig von der Aussagekraft der Studie.
Was aber bei der Diskussion oft untergeht: Zirbenholz im Möbelbau ist ungemein nachhaltig. Das Holz ist unbehandelt. Setzen Hersteller dazu noch auf eine ökologisch verträgliche Produktion, kann man Zirbenholzmöbel bedenkenlos als umweltfreundliche Produkte bezeichnen.
Entscheiden sich Konsumenten für Zirbe, ist das eine Entscheidung für Jahre, oft Jahrzehnte. Massivholzmöbel können über Generationen weitergegeben – oder im Zweifel auch zu einem anderen Möbelstück verarbeitet werden. Und das Verwenden von Zirbenholzspänen in Kissen ist ganz einfach sinnvoll – die Späne würden ansonsten im Abfall landen, so leisten sie noch gute Dienste für die Schlafqualität.
Vielfältige Vorteile von Zirbenholz
Dem Zirbenholz wird außerdem eine antibakterielle Wirkung nachgesagt: Durch das im Harz und im Holz enthaltene Pinosylvin wird die Anzahl von Keimen und Bakterien auf der unbehandelten Holzfläche sehr rasch minimiert. Auch als Motten- und Gelsenschreck eignet sich das Holz durch den typischen Zirbenduft – ein kleines Stück Holz im Kleiderschrank reicht dafür völlig aus.
Was aber, wenn Konsumenten mit dem alten Bauernstuben-Charme so gar nichts anfangen können? Auch hier gibt es Entwarnung: Führende Hersteller beschäftigen sich auch mit der Optik der Möbel. Mittlerweile ist eine Generation am Werk, die es schafft, Ökologie, Funktion, Gesundheit und Ästhetik bestens zu vereinen. Wie auch die Vorarlberger Firma DIE KOJE, die für ihr Kinderbett mit vielen Preisen ausgezeichnet wurde. Dafür gibt es einen einfachen Grund: Das Produkt vereint Design und Nachhaltigkeit, trifft damit den Nerv unserer Zeit und erfüllt die hohen Ansprüche, die Eltern an Kindermöbel haben.
Es zahlt sich also durchaus aus, altes Wissen neu aufzufrischen. Was für die Menschen hunderte Jahre lang gut war, kann für unsere Generation nicht grundfalsch sein. Die Zirbe ist wahrscheinlich kein Wunderbaum, mit ihren vielen guten Eigenschaften sollte sie aber definitiv eine Überlegung für modernes, ökologisches Wohnen sein.